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Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften

Didaktik der Biologie und Chemie – Prof. Dr. Jürgen Paul

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Jugend forscht - Wissenschaft erleben

Über den Wettbewerb Jugend forscht

An der ersten Wettbewerbsrunde im Gründungsjahr 1965 beteiligten sich zunächst 244 Schülerinnen und Schüler aus damals allen elf Bundesländern. Heute gilt Jugend forscht mit jährlich über 10.000 teilnehmenden Jugendlichen als der bekannteste naturwissenschaftliche Nachwuchswettbewerb in Deutschland. Erklärtes Ziel des Wettbewerbs ist es, naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen sowie junge Talente in den MINT-Fächern zu fördern. Bei den zum Wettbewerb eingereichten Arbeiten handelt es sich um eigene kleine Forschungsprojekte von Schülerinnen und Schülern. Das naturwissenschaftliche Experimentieren steht dabei meist im Mittelpunkt der Projekte.

Gelegenheit für forschendes Lernen

In unserer bundesweiten Studie untersuchten wir mittels einer Fragebogenerhebung die Lernprozesse von 1.070 am Wettbewerb teilnehmenden Jugendlichen u.a. bezüglich Erkenntnisgewinnung beim Experimentieren sowie bezüglich "Nature of Science". Zudem führten wir 57 Einzelinterviews, die wir qualitativ auswerteten.

Mithilfe der empirischen Daten analysierten wir u.a. die aktuellen Konzepte sowie die vollzogenen Vorstellungsänderungen der Lernenden beim naturwissenschaftlichen Experimentieren. So konnten wir auch die zugehörigen Lernwege ableiten und fanden dabei fünf verschiedene Lernweg-Dimensionen, innerhalb derer Lernprozesse stattfinden können. Diese betreffen das Verfahren, den Zweck, die Materialien, die Kontrolle und die Zeit beim Experimentieren. Die erhobenen Lernprozesse führen die teilnehmenden Jugendlichen auf zwei wesentliche Ursachen zurück, nämlich...

  • auf die Möglichkeit, sehr nahe am realen naturwissenschaftlichen Erkenntnisweg zu arbeiten sowie
  • auf die vielfältigen Austauschmöglichkeiten, welche eine bewusste Reflexion des eigenen Projekts fördern.

Neben weiteren Ergebnissen legen die Befunde nahe, auch im Schulunterricht die Schülerinnen und Schüler deutlich häufiger ergebnisoffen mit eigenen Fragestellungen experimentieren zu lassen, um einen authentischeren Zugang zu den naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen zu ermöglichen.

Dabei zeichnet der Wettbewerb nicht allein für die gefundenen Lernprozesse verantwortlich. Vielmehr wird durch den Wettbewerb ein umfassendes und vernetztes Förderumfeld insbesondere an den beteiligten Schulen initiiert, welches in der Gesamtheit einen beachtlichen Beitrag zur Spitzen- und Breitenförderung leistet.


Verantwortlich für die Redaktion: Univ. Prof. Dr. Jürgen Paul

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